Spagyrik – Die Kunst der Alchemie in der modernen Heilkunde
Spagyrik ist eine komplementärmedizinische Therapieform, die auf die Alchemie zurückgeht. Sie bereitet natürliche Grundstoffe mithilfe moderner Laborprozesse auf, um ihre besondere Heilkraft freizusetzen. Als Ausgangsstoff kann grundsätzlich jede Substanz dienen, in der Regel sind dies aber, Pflanzen, Mineralstoffe und Metalle. In der Pflanzenspagyrik kommen bewährte Heilpflanzen zur Anwendung, die nach spagyrischem Aufschluss als Essenzen zur Verfügung stehen und dann zu individuellen Mischungen rezeptiert werden können.
Die Spagyrik zählt zu den wohl traditionsreichsten Therapieverfahren innerhalb der ganzheitlich ausgerichteten Medizin. Die Alchemie verfolgt stets das Ziel, ein Ausgangsmaterial zu veredeln. In der Herstellung eines spagyrischen Heilmittels wird dies dadurch erreicht, dass das Ausgangsmaterial einen «Transformationsprozess» durchläuft. In diesem Prozess findet eine Auftrennung (Spao = trennen, herausziehen) und eine Wiedervereinigung (Ageiro = zusammenfügen, verbinden) statt. Daraus ergibt sich auch das Wort Spagyrik. Ein spagyrisches Heilmittel durchläuft in seiner «Veredelung» also mehrere Schritte. Diese Prozesse sind vielen physiologischen und pathologischen Vorgängen in unserem Körper ähnlich. Auch in unserem Organismus werden Substanzen zuerst umgewandelt respektive «veredelt». Erst dann sind sie für uns verwertbar und können in unsere Zellen eingebaut werden oder uns in anderer Weise nützlich sein. Destruktive Prozesse gehören auch in unseren Alltag, sollten aber nicht die Oberhand gewinnen. Hier kann die Spagyrik hilfreich eingesetzt werden, im Sinne von «Verändertes heilt Verändertes».
Ganz grundsätzlich kann gesagt werden, dass sowohl die Pflanzen- als auch die Mineralspagyrik zu den verträglichsten Therapien überhaupt gehören. Sie sind sowohl untereinander frei kombinierbar als auch mit allen anderen Therapieformen, egal ob aus der klassischen Schulmedizin, einem anderen natürlichen Heilverfahren oder manuellen Anwendungen.
Individuelle spagyrische Therapie
Mit einer individuellen Rezeptur wird eine Art «Abbild» der Krankheitssituation des Patienten erstellt, dass diese in Form einer spagyrischen Mischung widerspiegelt. Je individueller und umfassender ein solches Bild ist, desto deutlicher kann der «innere Arzt» dieses erkennen und entsprechend reagieren und aktiv werden. Beim Erstellen einer Rezeptur ist es daher das Ziel, möglichst solche Essenzen auszuwählen, die das Symptombild deutlich ansprechen. Soweit möglich, sollten alle typischen Beschwerden mit einer passenden Essenz abgedeckt werden.
Da die Spagyrik, wie bereits erklärt in aller Regel individuell zubereitet wird, gibt es im Grunde keine Indikation, die mit Spagyrik nicht mindestens unterstützt oder behandelt werden kann.